Kabale und Liebe
Shownotes
Möhre spricht in dieser Folge mit Tim über das seit jeher konflikthafte Beziehung zwischen Ultras und Vereinen, genauer gesagt den Funktionärinnen reden. Tim war lange Jahre bei Poptown, einer Ultragruppe des HSV, die von 1998-2019 nicht nur lautstark und optisch kreativ die Nordtribüne prägte, sondern wie keine andere emanzipatorische Inhalte ins Stadion trug. Aber nicht nur das führte zu Konflikten mit den Entscheidungsträgerinnen des Vereins. Poptown war auch dem Einsatz von Pyrotechnik nicht abgeneigt. Wir wollen deshalb eine Situation aus dem Jahre 2012 etwas genauer betrachten. Am 4.2.2012 wurde beim Heimspiel gegen den FC Bayern im Block 25A Pyrotechnik gezündet. Der HSV belegte Poptown daraufhin mit einem Materialverbot und ordnete für das Nordderby gegen Werder Bremen am 18.2. für den gesamten Block strenge Einlasskontrollen in einem extra dafür eingerichteten Bereich, den Einsatz einer Hundestaffel und die Erhöhung der Zäune an. Poptown verstand die Maßnahmen als Kollektivstrafe, mit der die Gruppe in Misskredit gebracht werden sollte. Tim berichtet uns über die Vorgeschichte dieser Auseinandersetzung und erläuert uns das Verhältnis zwischen Poptown und Verein. Aber nicht nur das Verhältnis zum Verein war schwierig. Die Gruppe bekam aufgrund ihrer politischen Positionierung auch viel Gegenwind aus der Fanszene des HSV, die bis weit in die 2000er-Jahre hinein auch rechtsoffenen Gruppen und Einzelpersonen unhinterfragt eine Heimat bot. Es ist auch ein Verdienst von Poptown, dass sich der Wind inzwischen gedreht hat.
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